Für Bielefelds zukunftsgerichtete Entwicklung ist folgendes essenziell: 1. Bielefeld muss die Auswirkungen der Corona-Krise meistern 2. Bielefeld muss den Mut zur Zukunft und zu Veränderungen aufbringen und 3. Bielefeld kann mehr leisten, um die Lebensqualität der Bewohner*innen zu verbessern und die Stadt fit für den Klimawandel zu machen.

Gemeinsam Anpacken
Bielefeld meistert Corona

Die Corona Krise hat auch in Bielefeld viele Menschen sowie die Wirtschaft und die Gesellschaft hart getroffen. Bestehende strukturelle Probleme werden wie unter einem Brennglas deutlich, zum Beispiel:
- Die völlig unzureichende digitale Ausstattung der Schulen und fehlende Konzepte für digitalen Unterricht.
- Verlässliche Kinderbetreuung und Familienunterstützung werden als nachrangig gegenüber der Wirtschaft angesehen.
- Unzureichende Vorbereitung und finanzielle Ausstattung der Gesundheits- und Pflegebranche für den Pandemiefall, auch wenn die Menschen dort ihr Möglichstes tun.
- Zu niedrige Löhne für systemrelevante Berufe mit hoher Ansteckungsgefahr
- Unzureichende digitale Infrastruktur für flächendeckende öffentliche und private Dienstleistungen
Was ist zu tun?
Verantwortlich
Die Stadt Bielefeld ist für die digitale Ausstattung der Schulen verantwortlich. Hier muss erheblich und schnell nachgerüstet werden, zum Beispiel mit einer digitalen Schulmaterialienkammer, mit Unterstützung bei der Einrichtung von digitalen Lernplattformen und deren Wartung durch IT-Personal der Stadt. Die digitale Infrastruktur der Stadt und die öffentlichen Dienstleistungen (E-Government) müssen ebenfalls ausgebaut werden. Dies werde ich als Oberbürgermeisterin mit Priorität vorantreiben.
Soziale Stadt
Insbesondere Ältere, Kranke, Menschen mit Handicap, Wohnungslose und Geflüchtete sind durch Corona besonders gefährdet. Durch gelebte Solidarität konnte in der Krise vielen verletzlichen Menschen geholfen werden. Vielen Dank dafür an die Nachbarschaftsinitiativen, die Corona-Hilfen, die sozialen Einrichtungen und Alle, die unterstützt haben. Auch die junge Generation hat durch das Akzeptieren der Corona-bedingten Einschränkungen eine ungeheure Solidarität mit den Älteren gezeigt. Bielefeld ist eine Soziale Stadt und muss dies auch bleiben!
Wirtschaft
Für die Wirtschaft in Bielefeld muss noch mehr getan werden, unter anderem für Solo-Selbständige und für Kunst und Kultur. Mein besonderes Augenmerk gilt dem lokalen Einzelhandel und der Gastronomie. Sie machen die Bielefelder Innenstadt unverwechselbar und laden zum Verweilen ein. Die Gastronomie braucht in diesem und im nächsten Sommer mehr Außenflächen für die Bewirtung, um ihre Umsatzausfälle zu kompensieren. Dafür sollen im Einzelfall auch Parkplätze oder Straßenraum temporär gesperrt werden dürfen.
Das gibt Hoffnung!
Corona hat uns gezeigt, dass wir 1. vorsorglich handeln, 2. unser Verhalten ändern und 3. auf die Wissenschaft hören können. Nutzen wir die Chancen, die sich aus diesem Umdenken auch für Bielefeld ergeben: Wir sind in der Lage Stadtentwicklung, Mobilität, Wirtschaft und Bildung zukünftig ausschließlich nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten.
Bielefeld hat Mut zur Zukunft
Was ist zu tun?
Kinder und Familien
Bielefeld muss noch kinder-, jugend- und familienfreundlicher werden: Alle Eltern sollen für ihre Kinder einen Kitaplatz bekommen. Dies ist gerade für Frauen und Alleinerziehende oft von existentieller Bedeutung. Deshalb und um die Überbelegung zu stoppen, müssen die Betreuungsplätze zügig ausgebaut werden. Die Qualität der Kinderbetreuung muss erstklassig sein. Familien müssen entlastet werden, dafür braucht es weitere Reduzierungen der Kitagebühren für Familien mit geringem Einkommen.

Jugendliche
Kinder und Jugendliche haben eine Stimme und diese soll Gehör finden. Deshalb sollen die politischen Anliegen von Kindern und Jugendlichen in allen kommunalen Planungen berücksichtigt werden, zum Beispiel über einen Jugendrat. Jugendliche brauchen attraktive Freiräume in der Stadt für Sport und Kunst und Kultur, wie zum Beispiel Graffiti-Wände für die Sprayer-Szene. Und Busse und Bahnen mit regelmäßigen gesicherten Takten auch nach 22 Uhr, so das sie spätabends sicher nach Hause fahren können. Jugendliche bis 18 Jahren sollen freien Eintritt in allen städtischen Museen haben.
Bildung
Gute Bildung für Alle ist essentiell, wenn Bielefeld auf dem Weg zur Wissensgesellschaft voranschreiten will. Dies beginnt damit, dass Kitas und Schulen die schönsten Orte in den Stadtbezirken werden müssen. Kinder sollen sich gerne dort aufhalten und jede Möglichkeit zum Lernen und zur Entfaltung haben, unabhängig von Einkommen und den Möglichkeiten der Eltern. Inklusion ist selbstverständlich. Ebenso digitales Lernen und Unterrichten. Dies gelingt am besten im gebundenen Ganztag auch mit Freizeitangeboten. Die Stadt schenkt jedem Kind zur Einschulung einen Bibliotheksausweis.
Wirtschaft und Digitalisierung
Eine nachhaltige Wirtschaft ist das Rückrat des Wohlstands in Bielefeld. Die Wirtschaft benötigt nach Corona vor allem: Bildung, Weiterbildung, Digitalisierung und Innovation. Zur Förderung von Innovationen ist die bessere Verzahnung der Universität Bielefeld und der Wirtschaft erforderlich, z.B. durch ein Start-up Zentrum an der Uni, das auch über Laborräume verfügt für Start-ups im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich. Die Zusammenarbeit der Stadt Bielefeld mit Unternehmen und Vereinigungen vor Ort muss intensiviert werden, um mehr öffentliche Fördermittel für Digitalprojekte zu erreichen. Ein leistungsfähiges Glasfasernetz, flächendeckender 5G Mobilfunkstandard und ausreichende Gewerbeflächen sind ebenfalls erforderlich.
Bielefeld kann mehr

Bielefeld soll eine moderne und gesunde Stadt werden, in der man sich gerne aufhält, sich sicher bewegen kann und gute Luft zum Atmen hat; und die für die Zukunft mit drohenden Klimaveränderungen gut gerüstet ist. Dafür brauchen wir:
- Mehr Wohnraum – weniger Flächenverbrauch
- Mehr Energiewende durch Sonnenwende
- Mehr Verkehrswende
Mehr Wohnraum – weniger Flächenverbrauch
Bielefeld braucht in den nächsten Jahren mehr als 5000 Wohnungen. Mit der GRÜNEN Baulandstrategie nimmt die Stadt entscheidenden Einfluss auf den Neubau von Wohnungen, sichert die Balance zwischen Wachstum und Flächenverbrauch und verhindert damit Bodenspekulation. Damit die Mieten bezahlbar bleiben muss die derzeitige Quote von 25 Prozent sozialem Wohnungsbau erhöht werden. Um die Baukosten zu senken, soll die Stellplatzsatzung geändert werden, damit übermäßiger Flächenverbrauch für Parkplätze vermieden wird. Grundstücksvergaben im Erbbaurecht können die Baukosten weiter minimieren. Ein ambitioniertes Förderprogramm für Aufstockungen und Dachstuhlausbau, insbesondere für Mehrfamilienhäuser, soll den Bau von mehr Wohnungen im vorhandenen Gebäudebestand anreizen. Einstöckige Einkaufsmärkte dürfen nicht mehr genehmigt werden.
Mehr Energiewende durch Sonnenwende
Die Energiewende in Bielefeld ist noch nicht in Sicht. Trotz guter Ansätze im Wärmebereich, wie zum Beispiel dem Ausbau des Fernwärmenetzes, muss hier noch viel getan werden. Der Erneuerbare Energien Ausbau liegt deutlich unterhalb seines Potentials. So hat Bielefeld bis 2018 nur 3,4 % Prozent seines Photovoltaik (PV) Potentials genutzt, dabei hat Bielefeld eigene Stadtwerke, die dies kräftig vorantreiben könnten. Der Anteil der PV Dachflächenanlangen muss mittelfristig erhöht werden auf mindestens 25 %. Dies kann durch vielfältige Maßnahmen geschehen, wie zum Beispiel die Errichtung von Solardächern auf allen geeigneten öffentlichen und privaten Gebäuden, durch Pachtmodelle, bei denen die Stadtwerke Dachflächen von Bürger*innen oder Gewerbetreibenden pachten, die keine eigene Solaranlage auf ihrem Dach installieren können oder wollen, durch ein Förderprogramm für Mini-PV Anlagen (sogenannte Balkon PV Anlagen) und auch durch eine Solarpflicht auf Neubauten. Um hier schnell eine Verbesserung zu erreichen, müssen die Ziele für die Stadtwerke für Errichtung von PV Anlagen deutlich angehoben werden.
Verkehrswende
Stadt zurückerobern
Für eine höhere Lebensqualität der Bielefelder*innen und mehr Klimaschutz muss der Fuß- und Radverkehr in der Innenstadt Vorrang haben neben Bussen und Stadtbahn. Der Pkw- Durchgangsverkehr muss um die Altstadt herumgeführt werden. Bielefeld braucht neben mehr Tempo 30 Zonen mehr autofreie Bereiche wie Wohnstraßen und Plätze, die zum Verweilen und Spielen einladen. Den betroffenen Bewohner*innen stehen für ihren Bedarf öffentliche Quartiersgaragen, Carsharing-Parkplätze und Lastenräder zur Verfügung. Rund um das „Hufeisen“ in der Altstadt soll es kostenfreie Lieferzonen zum Be- und Entladen geben.
Sicheres ZuFußgehen
Die Wilhelmstraße wird als Erstes zur autofreien Flaniermeile ausgebaut. Zu Fuß Gehende sollen sich die Stadt zurück erobern können. Sie brauchen ein breites, sicheres, gut beleuchtetes Wegenetz für ihre täglichen Wege im Quartier sowie unterbrechungsfreie Überquerungsmöglichkeiten ohne „Stranden“ auf gefährlichen Mittelinseln großer Straßen.
Dem Fahrrad gehört die Zukunft.
Es ist mir eine Herzensangelegenheit alle Ziele des Bielefelder Radentscheides zügig umzusetzen. Sicher Radfahren von 8 bis 88 Jahren ist das Motto in Bielefeld. Ich werde mich für die Abschaffung der sogenannten Bettelampeln (=Grünanforderung) und „Radfahrer bitte absteigen“ Schilder wegen schlechten Baustellenmanagements einsetzen.
Offensive für Bus und Bahn
Bus und Bahn sind das Rückgrat der Verkehrswende in Bielefeld. Wir brauchen ein dichtes Netz mit engen Takten bis in alle Stadtteile bei Tag und Nacht. Das Preissystem muss übersichtlich sein mit stabilen sozial verträglichen Preisen. Bielefeld braucht eine Ausbauoffensive für den Busverkehr. Dazu gehören Busvorrangspuren und Ampelbevorrechtigungen, die Ausweitung des Rufbusverkehrs („Anton“) in Stadtgebiete, die nicht mit einem annehmbaren Takt bedient werden können und Schnellbuslinien für den Pendlerverkehr. Die Verlängerung bzw. der Ausbau einer Stadtbahnlinie alle 3-5 Jahre ist ebenfalls erforderlich.
Bielefeld vernetzt in der Region
Für die vielen Einpendler*innen nach Bielefeld ist ein dichtes Netz an Pendlerparkplätzen erforderlich, die ein dicht getakteter Shuttle-Service mit der Innenstadt, der Universität, großen Unternehmen und Freizeitzielen verbindet. Damit zukünftig mehr Pendeln ohne Auto möglich ist, müssen sämtliche ÖPNV Verbindungen zwischen Bielefeld und den Umlandregionen mindestens im 30 Minuten Takt bedient werden. Das Ziel ist ein S-Bahn Netz OWL.
Mein komplettes Wahlprogramm ist das Wahlprogramm der Bielefelder GRÜNEN. Sie finden es HIER
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Bündnis 90 / Die Grünen
Kreisverband Bielefeld
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